Im Bad geht es um Sauberkeit. Leider gehen viele herkömmliche Hygieneartikel mit sehr viel Müll und sperrigen Plastikverpackungen einher. Aber muss es immer Einweg sein? Falls du dich das beim Blick in den Badmülleimer auch schon gefragt hast, findest du hier 9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer.
Waschbare Abschminkpads und andere Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer
Badprodukte für ein reines Gewissen
Nachhaltigkeit muss nicht unbequem sein und auch nicht unpraktisch. Diese 9 Alternativen zu Wegwerfprodukten und Verpackungsmüll machen dir das Leben tatsächlich sogar leichter. Und sie sorgen dafür, dass du noch mehr von den guten Badprodukten hast.
Tipp 1: Zero Waste mit waschbaren Abschminkpads
Alles, was wir für die tägliche Pflegeroutine verwenden, summiert sich übers Jahr gesehen ganz schön. Gehen wir nur mal von 2 Wattepads pro Tag aus, dann wandern mal eben über 700 fluffige Einwegpads auf Nimmerwiedersehen in die Tonne.
Wiederverwendbare Abschminkpads aus Stoff sind ein klasse Ersatz für Wattepads und Papierkosmetiktücher. Sie reinigen genauso gut, denn das Gewebe nimmt selbst winzige Make-up-Partikel auf. So sind auch kleine Make-up-Korrekturen kein Problem. Pads aus Bio-Baumwolle kannst du anschliessend in die Waschmaschine schmeissen et voilá, wie neu!
Übrigens: Häufig werden Bambuspads als supernatürliche Lösung beworben, weil Bambus so üppig nachwächst. Allerdings werden die Fasern in so aufwändigen Prozessen chemisch bearbeitet, dass am Ende eine Kunstfaser dabei herauskommt, die mit „Natur“ 0-Komma-Nix mehr zu tun hat. Deshalb greife ich lieber zu Kosmetikpads aus ökologisch angebauter Baumwolle. Mein Favorit: Die Abschminkpads von ImseVimse.
Anna, Gründerin von Five Skincare
Vor der Gründung von FIVE hatte ich grosse Probleme mit meiner Haut und bin da auf die Oil Cleansing Method gestossen. Das Abschminken mit Öl war für meine Haut ein Game-Changer. Ich hatte nach Jahren den ersten kalten Januar, in dem mich keine total trockenen Hautstellen im Gesicht geärgert haben. Nun macht man die Oil Cleansing Method ja mit einem Waschlappen oder einem kleinen Handtuch. Manchmal muss es aber einfach schneller gehen, und wenn meine Haut gerade total in Ordnung ist und ich nur mein Augen-Make-up mit dem FIVE Make-up Entferner abschminken will, verwende ich waschbare Abschminkpads.
Über die Jahre habe ich so einige waschbare Abschminkpads ausprobiert. Am besten gefallen mir die, die recht dünn aber etwas grösser sind als normale Einwegpads. Es gibt welche mit 8 cm Durchmesser, also mehr so kleine, waschbare Tüchlein. Die Dünneren haben einfach den Vorteil, dass sie etwas handlicher sind und jedes Mal wirklich schön sauber werden.
Teuer müssen sie nicht sein. Gerade die ganz simplen sind bei mir seit fast 4 Jahren täglich im Einsatz, ohne dass ich einmal nachkaufen musste. Nur eins ist für mich ein Muss: Dass sie aus 100 % Bio-Baumwolle sind.
Zum Waschen unbedingt in ein Wäschenetz tun – wenn ich das mal vergesse, kleben sie immer an der Waschmaschinentür. Und allenfalls nach dem Gebrauch kurz mit Stückseife vorwaschen.
Tipp 2: Der gute alte Waschlappen
Was in Omas Bad noch Standard war, ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine prima Ergänzung zu waschbaren Stoffpads. Die sind ja eher klein und fein mit ihrer weichen Oberfläche, während so ein Frottierhandschuh mehr was fürs „Grobe“ ist. Doch er tut seine Arbeit gründlich.
So ein Waschlappen hat gleich zwei Vorteile: 1. Kannst du ihn schier unendlich waschen und wiederverwenden und 2. auch als feucht-warme Kompresse aufs Gesicht legen, um während einer gründlichen Reinigung die Poren zu öffnen.
Tipp 3: Multi-use-Produkte
Ein Flakon, viele Möglichkeiten – das macht nicht nur weniger Staubfänger, sondern ist auch auf Reisen klasse. Gesichtsöle mit Squalan zum Beispiel kannst du auch gegen Frizz in trockene Haarspitzen geben. Eine wasserlose Creme wie die FIVE Shea Cream macht zig Tiegel für Augencreme, Lippenpflege, Bodylotion, Handcreme und Schrundensalbe überflüssig. Für ein leichteres oder reichhaltigeres Ergebnis einfach die Haut vor dem Auftragen mehr oder weniger stark mit Wasser befeuchten. So hast du die Textur komplett selbst in der Hand.
Auch beim Make-up lässt sich vieles doppelt verwenden. Einige Hersteller verkaufen bereits Multi-use-Produkte wie cremiges Rouge, das zugleich Lidschatten ist, oder Tinted Oils, die Lippen und Wangen Farbe verleihen. Auch eine gut sortierte Lidschattenpalette hat verborgene Talente: Rosé- und Braunnuancen gehören ja für jeden Farbtyp zur Grundausstattung. Damit zauberst du ebenso gut zarten Glow auf die Wangen wie definierte Augenbrauen. Je nachdem ob du es lieber pudrig oder cremig magst, kannst du so mit zwei Produkten alle Farbakzente setzen, die ein natürlich aussehendes Tages-Make-up so braucht.
Foto: Annie Spratt bei Unsplash
Tipp 4: Handfeste Tatsachen zum Schamponieren, Duschen und Seifen
Feste Produkte machen auf jeden Fall Sinn: 1. kann man sie stückweise unverpackt kaufen und vermeidet Müll. 2. lässt sich so ein fester Brocken restlos aufbrauchen. Und 3. ist er multifunktional. Dusch-Bars und festes Shampoo reinigen wie ihre flüssigen Kollegen mit Tensiden. Nur eben dass sie, je nach Rezeptur, fast bis vollständig auf Wasser verzichten. Deshalb kommen sie ohne Konservierungsstoffe aus, sind hochkonzentriert und sehr ergiebig.
Nur perfekt mit dem richtigen Accessoire: In Seifensäckchen bewahrst du festes Duschgel praktisch und hygienisch auf. Sie müssen nach der Verwendung nur immer wieder gut trocknen, damit Keime keine Chance haben, also am besten an einem Haken aufhängen. Solche Säckchen gibt es aus Natursisal, was beim Einseifen einen tollen Peeling-Effekt hat, oder auch aus Bio-Baumwolle. Die kannst du zwischendurch immer wieder in die Waschmaschine tun.
Tipp 5: Sag nein zu Plastik im Duschgel
Kunststoffe wie PEG und Silikone sind in herkömmlicher Kosmetik Gang und Gäbe. Sie kommen entweder in Form von Mikroplastik oder – und dies leider sehr oft – wasserlöslich und flüssig vor. So oder so wandern sie direkt in den Wasserkreislauf. Mit einer Entscheidung für Naturkosmetik machst du da nicht mit, denn da ist Plastik im Produkt tabu.
☝️ Mehr darüber, warum Plastik in Kosmetik nichts verloren hat erfährst du unter So viel Plastik steckt in deiner Kosmetik.
Tipp 6: Be cool – reduziere deinen Heisswasserverbrauch
Warmwasser zu erzeugen, treibt den Energieverbrauch stark in die Höhe. Nicht nur weil meist reichlich Wasser durchlaufen muss, ehe es warm aus der Leitung kommt, sondern vor allem, weil das Erhitzen viel Energie erfordert. Und nötig ist Heisswasser nicht, um deine Hände gründlich zu waschen, denn dazu verwendest du ja Seife. Zu heisses Wasser beansprucht Haut und Haare sogar unnötig. Tatsächlich wirkt einmal schön kalt durchspülen wie eine Glanzkur für die Mähne, weil es die Haarschuppen glättet.
Insgesamt läuft viel kostbares Wasser einfach ins Leere. Strahlregler am Wasserhahn reduzieren die Menge an Litern, die pro Minute hindurchfliessen. Der Perlator sorgt dabei dafür, dass der Strahl nicht zum Rinnsal verkommt, sondern trotzdem eine angenehme Fülle hat. Bei vielen neuen Hähnen sind Strahlregler schon eingebaut. Sonst lassen sie sich leicht für ein paar Franken nachrüsten.
☝️Fazit: Wenn du zuhause Energie sparen möchtest, ist der Warmwasserverbrauch gleich nach der Heizung die zweitwichtigste Stellschraube – Haut und Haare werden dir die milden Temperaturen danken.
Tipp 7: Green Cleaning
Bei vielen Putzmitteln steigt einem schon beim Aufsprühen ein strenger Chemiegeruch in die Nase. Doch es geht auch natürlich, nämlich mit ökologischen Putzmitteln. Ich bin Fan von den Produkten von Sonett, ganz besonders von dem Sonett Scheuerpulver. Das ersetzt eine Vielzahl anderer Mittel und macht vom Ceranfeld bis zur Badewanne alles blitzblank. Es reinigt auf Basis rein pflanzlicher Tenside und ist laut Hersteller zu 100% biologisch abbaubar – und das bei nur 7 Inhaltsstoffen ...
Tipp 8: Bewusst einkaufen
Zum Beispiel Handtücher aus Bio-Baumwolle – natürlich erst, wenn deine alten wirklich hinüber sind. Warum bio? Der Anbau ist weniger invasiv für die Umwelt, weil auf giftige Chemikalien und genmanipuliertes Saatgut verzichtet wird. Schön erklärt hat es das Label Armedangels, wenn du es genauer wissen möchtest.
Und wie oft lässt man sich von hübschen, bunten Verpackungen oder Influencern verleiten, noch einen leuchtgelben Nagellack zu kaufen, weil die Bellas dieser Welt den neulich bei Instagram auf den Fingern hatten. Und zuhause merkt man dann, dass einem die Farbe üüüüberhaupt nicht steht. Also lieber einmal mehr zögern und erst nachkaufen, wenn ein Produkt zur Neige geht. Ist doch auch schade ums Geld, wenn es im Schrank vor sich hin krümelt.
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Tipp 9: Alle Monate wieder
Wer es probiert hat, kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: Die Menstruationstasse. Falls du dich schon gefragt hast, welcher der 7 Zwerge dieses komische Silikonmützchen im Tampon-Regal verloren hat – von dem Ding reden wir hier. Das Handling ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber Fakt ist: dieses Re-Use-Produkt vermeidet etliches an Einwegmüll.
Back to Basic
Es gibt mittlerweile (wieder) viele Möglichkeiten für ein nachhaltigeres Badezimmer. Einige davon sind tatsächlich einfach ein Schritt zurück zu Produkten, die man wiederverwenden kann statt wegwerfen und zu weniger Plastik. Das Schöne daran ist: All das geht, ohne auf Wohlfühlen oder Pflege zu verzichten. Hast du die eine oder andere Inspiration gefunden? Dann viel Spass beim Ausprobieren!
High Five
Deine Anna