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Kosmetik ohne Mikroplastik: So umgehst du die Beauty-Plastikfalle

Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 18. Juli 2022 und aktualisiert zuletzt am 17. April 2025.

Mikroplastik ist allgegenwärtig. Es entsteht unter anderem bei der Zersetzung von Plastikverpackungen, durch Reifenabrieb und löst sich beim Waschen synthetischer Textilfasern in der Waschmaschine1. Von dort gelangt es in unsere Gewässer, wo es von Meerestieren aufgenommen wird und schließlich in unseren Lebensmitteln nachgewiesen werden kann2. Was vielen nicht bewusst ist: Auch in vielen konventionellen Kosmetikprodukten wie Duschgels, Peelings und Make-up sind die winzigen Plastikpartikel beigemischt und für Laien nur schwer zu identifizieren3. In diesem Artikel erfährst du, woran du die betroffenen Beautyprodukte erkennst und welche Möglichkeiten es gibt, um deine tägliche Pflege mit Kosmetik ohne Mikroplastik zu gestalten.

Kosmetik ohne Mikroplastik: So umgehst du die Beauty-Plastikfalle

Kosmetik ohne Mikroplastik

Nennen wir es beim Namen: Seit dem 17. Oktober 2023 verbietet die EU in Kosmetik feste Plastikteilchen wie winzige Peeling-Kügelchen oder opake Polymer-Partikel4. Die Übergangsfristen für die vollständige Umsetzung sind gestaffelt:

  • Direkt seit 17. Oktober 2023: Das Verbot gilt für Mikroplastikpartikel in Produkten, die eine reinigende, peelende oder scheuernde Wirkung haben und direkt mit Wasser abgespült werden (z.B. in Peelings).
  • Ab 2027: Das Verbot wird auf alle Produkte ausgeweitet, die nach der Anwendung mit Wasser abgespült werden (sogenannte "Rinse-off"-Produkte), also z.B. Duschgels und Shampoos.
  • Ab 2029: Auch Cremes und Lotionen dürfen kein Mikroplastik mehr enthalten (außer Lippenpflege, Nagelprodukte und Make-up).
  • Ab 2035: Dann gilt das Verbot für alle Kosmetikprodukte, also auch Lippenstifte und Co. Bereits ab 2031 gilt eine Kennzeichnungspflicht: "Dieses Produkt enthält Mikroplastik."

Was ist Mikroplastik eigentlich?

Als Mikroplastik bezeichnet man feste, synthetische Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie können gezielt hergestellt sein (z. B. Peeling-Kügelchen) oder beim Zerfall größerer Kunststoffteile entstehen. Wichtig: Die gesetzliche Definition bezieht sich ausschließlich auf feste und unlösliche Polymere.

Sogenanntes „Flüssigplastik“ – etwa in Form von Gelen, Wachsen oder Silikonölen – zählt nicht dazu. Diese Stoffe sind im Produkt gelöst oder flüssig und gelten daher technisch gesehen nicht als Mikroplastik, selbst wenn sie ähnlich schwer abbaubar sind1.

„Ohne Mikroplastik“ – aber trotzdem mit Kunststoffen?

Einige Hersteller werben mit dem Hinweis „ohne Mikroplastik“, obwohl ihre Produkte weiterhin synthetische Polymere wie Silikone oder Acrylate enthalten. Das ist rechtlich möglich, weil diese Stoffe nicht als Mikroplastik gelten – solange sie nicht als feste Partikel vorliegen.

Warum sind solche Ausnahmen erlaubt?

1. Weil nicht alle Kunststoffe gleich sind.
Die EU-Verordnung zielt vor allem auf feste Mikroplastikpartikel ab, da diese in Böden und Gewässern besonders lange erhalten bleiben und sich anreichern.

2. Weil manche Stoffe sich auflösen.
Flüssige oder wasserlösliche Polymere wie Dimethicone (ein Silikonöl) gelten nicht als Mikroplastik. Sie sind zwar ebenfalls schwer biologisch abbaubar, gelangen aber nicht als Partikel in die Umwelt.

3. Weil es (noch) kaum Alternativen gibt.
Einige Kunststoffe übernehmen Funktionen, die schwer zu ersetzen sind – etwa Wasserfestigkeit in Sonnenschutz, Filmbildung in Haarpflege oder Haftung in Make-up. Deshalb hat die EU bestimmte Stoffe ganz oder übergangsweise von der Regelung ausgenommen.

Wie schädlich ist Mikroplastik in Kosmetik?

Das Hauptproblem ist, dass Mikroplastik kaum oder nur sehr schwer abbaubar ist und in Kläranlagen nur zu einem Teil herausgefiltert wird2. Es reichert sich in Böden, Gewässern und in Organismen an.

In menschlichen Stuhl- und Gewebeproben wurde Mikroplastik ebenfalls nachgewiesen, seine langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen sind aber noch nicht ausreichend erforscht5. Zudem können Plastikpartikel Weichmacher und Stabilisatoren enthalten oder auf ihrem Weg durch die Umwelt Schadstoffe anlagern6.

In welchen Kosmetika ist Mikroplastik und warum?

  • Peelings und Duschgel: als Schleifmittel für den Peelingeffekt3
  • Shampoo und Spülungen: als Filmbildner für bessere Kämmbarkeit
  • Cremes und Lotionen: als Trübungsmittel für ein cremiges Hautgefühl
  • Make-up: für Haftung und Glitzereffekte

Wie erkenne ich Mikroplastik in Kosmetik?

In der EU und in der Schweiz sind Hersteller verpflichtet, alle Inhaltsstoffe auf der Verpackung aufzulisten (INCI-Liste). Achte dort auf synthetische Polymere:

Kunststoff-Checkliste

Hinter diesen Bezeichnungen verbergen sich häufig Kunststoffe:

Kunststoffe in Kosmetik Abkürzung
Acrylate Copolymer (AC)
Acrylate Crosspolymer (ACS)
Dimethiconol
Methicone
Polyamide (PA, Nylon)
Polyacrylate (PA)
Polymethyl methacrylate (PMMA)
Polyquaternium (PQ)
Polyethylene (PE)
Polyethylene glycol (PEG)*
Polyethylene terephthalate (PET)
Polypropylene (PP)
Polypropylene glycol (PPG)*
Polystyrene (PS)
Polyurethane (PUR)
Siloxane
Silsesquioxane

* Viele PEG- und PPG-Verbindungen sind biologisch schwer abbaubar, insbesondere solche mit hohen Zahlenwerten (z. B. PEG‑120). Die genaue Umweltverträglichkeit hängt jedoch von der jeweiligen Verbindung ab.
Quelle: Greenpeace, Checkliste: Plastik abschminken | Greenpeace

Tipp: Drucke diese Übersicht für den Geldbeutel aus und wirf vor deinem nächsten Einkauf im Drogeriemarkt einen kurzen Blick auf die Liste mit den Inhaltsstoffen.

Marken- und Produkte-Ratgeber

Wenn du deine bereits gekaufte Kosmetik einem Mikroplastik-Check unterziehen möchtest, aber nicht alle Ingredienzen einzeln durchgehen willst, schau in den Einkaufsratgeber des BUND: „Mikroplastik im Kosmetikregal“.

Naturkosmetik: Kosmetik ohne Mikroplastik

Nachdem du nun einige Hilfsmittel zur Hand hast, um mit Mikroplastik versetzte Beautyprodukte zu erkennen und zu vermeiden, stellt sich die Frage nach den Alternativen. Und da heißt das Zauberwort ganz klar: Naturkosmetik. Denn zertifizierte Naturkosmetik verzichtet auf erdölbasierte Kunststoffe in Pflegeprodukten und ist somit weniger umweltbelastend als viele herkömmliche Kosmetika.

Zertifizierte Kosmetik mit Siegel

Zertifizierte Naturkosmetik mit Siegeln wie Demeter, Cosmos, Natrue, Ecocert und BDIH ist in der Regel frei von Mikroplastik auf Erdölbasis. Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (z. B. Polylactic Acid = Polymilchsäure) sind in Naturkosmetik zwar nicht grundsätzlich verboten, werden aber selten eingesetzt. Die Abbaubarkeit solcher biobasierten Kunststoffe variiert und ist teilweise ähnlich problematisch wie bei erdölbasiertem Plastik. Es empfiehlt sich daher, auf die Kriterien der jeweiligen Siegel zu achten.

FIVE Naturkosmetik

Alle unsere Pflegeprodukte basieren auf natürlichen Rohstoffen. Ohne viel Schnickschnack, dafür aber mit wenigen ausgewählten und hochwertigen Inhaltsstoffen versehen. Was genau hinter unserer FIVE-Philosophie steckt? Wir verraten es dir!

Natürliche Kosmetik ohne Mikroplastik bei FIVE bedeutet:

  • Gesunde Kosmetik, weil sie die Haut mit maximal 5 Inhaltsstoffen pro Produkt schützt und pflegt, ohne sie zu überfordern. Plastik gehört nicht dazu!
  • Pflanzliche Kosmetik, die auf möglichst naturbelassene und biologische Rohstoffe setzt, statt auf erdölbasierte Kunststoffe.
  • Nachhaltige Kosmetik, weil sie kein Mikroplastik enthält und 100 % klimaneutral ist.
  • Vegane Kosmetik, die weder tierische Stoffe enthält noch an Tieren getestet wird und keine Plastikpartikel enthält, die den ökologischen Kreislauf gefährden.
  • Transparente Kosmetik, weil wir keine zweifelhaften Inhaltsstoffe zu verstecken haben. Alle Ingredienzen sind groß auf unseren Tiegeln und Flakons aufgedruckt.

Verpackungsplastik vermeiden

Plastik ist nicht nur als Inhaltsstoff in Kosmetika problematisch, sondern auch in deren Verpackungen. Um so viel Müll wie möglich zu vermeiden, benutzen wir bei FIVE keine Faltschachteln, die nach dem ersten Öffnen für gewöhnlich direkt im Müll landen. Alle gesetzlichen Informationen findest du daher direkt auf dem Produkt selbst aufgedruckt. Die Tiegel und Flakons aus Blauglas sind recycelbar und schützen die Produkte zudem vor UV-Licht, wodurch sie länger haltbar sind.

In 3 Schritten zu Kosmetik ohne Mikroplastik

  1. INCI-Liste prüfen: Erkenne Kunststoffe im Produkt.
  2. Markencheck: Nutze Ratgeber wie den BUND-Guide.
  3. Auf Naturkosmetik mit Siegel setzen.
Quellen
  1. Boucher, J. & Friot, D.: Primary Microplastics in the Oceans: A Global Evaluation of Sources. IUCN, 2017.
  2. Jambeck, J. R. et al.: Plastic waste inputs from land into the ocean. Science, 2015.
  3. Leslie, H. A.: Plastic in Cosmetics: Are we polluting the environment through our personal care? UNEP, 2015.
  4. Commission Regulation (EU) 2023/2055 of 17 October 2023, amending Annex XVII to REACH regarding microplastics.
  5. Schwabl, P. et al.: Detection of microplastics in human stool: a pilot study. United European Gastroenterology Journal, 2019.
  6. Rochman, C. M. et al.: Plastic debris and pollutants in seafood: implications for human health. Current Environmental Health Reports, 2015.
  7. Greenpeace: Checkliste: Plastik abschminken | Greenpeace, 2017.
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