Ein komedogener Stoff ist hausgemacht
Einen Porenverstopfer wirst du ohnehin nicht los: Auch das hauteigene Sebum kann komedogen wirken. Das Fettgemisch, das deine Talgdrüsen selbst produzieren, kann die Poren zusetzen. Die Zusammensetzung und die Menge des Sebums variieren von Person zu Person. Wenn es besonders zäh ausfällt oder schlicht zu viel davon da ist, fliesst es nicht richtig ab.
Bei Personen, die zu fettiger Haut neigen, kann es daher auch zu Unreinheiten kommen, wenn sie ihre Haut mit rein gar nichts behandeln. Hier ist es natürlich wichtig, der Haut nichts zuzuführen, das die Poren zusätzlich verstopft. Stattdessen ist reichlich Feuchtigkeit angesagt.
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Inhaltsstoffe wirken zusammen
Zweitens wirken Inhaltsstoffe in Kosmetika nicht isoliert. Sie ergänzen einander und verstärken oder schwächen bestimmte Effekte ab. So wirkt nicht gleich das ganze Produkt porenverstopfend, weil einer seiner Inhaltsstoffe auf der Liste steht. Vielleicht kommt es in einer geringen Dosis vor. Oder andere Zutaten wirken verstopften Poren gezielt entgegen, zum Beispiel indem sie Verhornungen aufweichen.
Verstopft Öl die Poren?
Das ist eine Frage, die mich oft erreicht. Vor allem Öle haben den Ruf, Pickel hervorzurufen. Dabei finden sich komedogene Inhaltsstoffe in allen möglichen Kategorien wie Emulgatoren, Konsistenzgebern und sogar Tensiden. Andererseits sind viele Öle überhaupt nicht komedogen. Die Angaben „ölfrei“ und „nicht-komedogen“ sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Dass Öl prinzipiell die Poren verstopft, ist also nicht wahr. Deine Haut braucht Lipide sogar, um richtig zu funktionieren.
Gesichtsöle sind speziell für diese zarte Hautpartie komponiert. Allerdings darfst du Öl hier nicht so verschwenderisch auftragen wie für eine Aromarückenmassage. Da ist es nicht das Öl an sich, sondern einfach die Menge, auf die die Haut reagieren mag. Ein, zwei Tropfen Gesichtsöl genügen. Trage Öl ausserdem immer zusammen mit Feuchtigkeit auf. Die Haut braucht Wasser, um die Lipide aufzunehmen.
💡 Übrigens gibt es Öle speziell für unreine Haut. Sie wirken antibakteriell und regulieren die Sebumproduktion. Entdecke zum Beispiel das FIVE Gesichtsöl für unreine Haut mit Schwarzkümmelöl – dem ist sogar ein eigener Artikel gewidmet.
Sind reichhaltige Öle eher komedogen?
Manche Öle ziehen superschnell ein, andere verteilen sich etwas gemächlicher auf der Haut. Diese Öle fühlen sich meist fester oder schwerer an. Shea Butter, Arganöl und Jojobaöl zum Beispiel verteilen sich eher langsam. Trotzdem ist keines davon komedogen. Bei Kokosöl ist es genau andersherum. Es fühlt sich superleicht auf der Haut an, wird aber als komedogen eingestuft. Demnach hat die Konsistenz nichts mit Komedogenität zu tun. Du musst vor reichhaltigen Ölen bei der Gesichtspflege keine Angst haben. Sie wirken einfach deutlich länger.
Eine Pflegeumstellung braucht Zeit
Wenn du ein neues Gesichtsöl oder ein anderes naturkosmetisches Produkt ausprobierst, gibt ihm etwas Zeit. Deine Haut arbeitet mit den Wirkstoffen darin. Wenn du zuvor konventionelle Kosmetika benutzt hast, strengt das deine Haut zunächst an. Das ist wie die ersten Arbeitstage nach dem Urlaub.
Halte wenigstens 4 Wochen durch! So lange braucht deine Haut, um sich zu erneuern. In dieser Zeit gewöhnt sie sich an Neues. Mehr dazu unter Hauterneuerung: Wie schnell gewöhnt sich deine Haut an neue Pflege? Absetzen solltest du ein Produkt aber, wenn es brennt oder juckt. Das könnte auf eine allergische Reaktion hindeuten.
Wer auf Komedogenität achten sollte
Wie gesagt, einen komedogenen Stoff hast du grundsätzlich auf der Haut, das Sebum. Macht dir das bereits Probleme, solltest du lieber zu nicht-komedogenen Produkten greifen. Also wenn du unter fettiger Haut, unreiner Haut oder Akne leidest. Hier ist alles Gift, was Unreinheiten weiter befeuern könnte. Und Experimente sind besonders frustrierend. Eine geeignete Hautpflege ist für diese Hautzustände das A und O. Sie sollte:
- Den Abtransport von Verschmutzungen fördern.
- Entzündungen lindern.
- Verhornungen vorbeugen.
- Die Sebumproduktion regulieren.
- Viel Feuchtigkeit liefern.
☝️ Lesetipp: Unter Fettige Haut richtig pflegen findest Du eine Step-by-Step-Anleitung für deine Morgen- und Abendroutine.
Fazit
Komedogenität wirkt sich recht individuell aus. Das liegt daran, dass Inhaltsstoffe miteinander und mit deiner Haut zusammenspielen. Denn auch die stellt einen komedogenen Stoff her, das Sebum. Das zeigt auch, dass Komedogenität bei gesunder oder sogar eher trockener Haut kein K.O.-Kriterium sein muss. Mitunter überwiegen bei einem komedogenen Öl die Vorzüge. Manche machen damit sogar sehr gute Erfahrungen.
Bei fettiger, unreiner oder Akne-Haut hingegen solltest du komedogene Inhaltsstoffe meiden. Sie können dein Problem verstärken. Das heisst aber nicht, dass du auf Öle generell verzichten solltest. Sie sind wichtig für die Hautgesundheit. Und nicht alle Öle sind komedogen. Arganöl, Shea Butter und Jojobaöl kannst du zum Beispiel unbesorgt verwenden. Schwarzkümmelöl wirkt Hautunreinheiten sogar entgegen.