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Nachhaltigkeit

The Beauty of Upcycling

Werden wir etwa zu einer Nicht-einfach-Wegwerfgesellschaft? Wenn man mal vorübergehend weniger einkaufen kann, blüht die Kreativität auf wie ein Tulpenbeet. Wir entdecken das Upcyceln. Ganz einfach aus dem Bedarf heraus. Was du so alles aus dem Bad oder für das Bad umnutzen kannst? Ein paar Ideen habe ich für dich zusammengetragen. Also lass dich inspirieren und viel Spass beim Lesen!

 

The Beauty of Upcycling | Five Skincare

Aus alt mach besser

Jetzt waren wir mal ein paar Wochen damit konfrontiert, nicht alles kaufen zu können, zumindest nicht sofort. Zum einen war in den Ladenregalen vielerorts schlicht gähnende Leere, wo heimliche Stars wie Klopapier und Hefe hingehören. Zum anderen haben viele von uns Geschäfte soweit wie möglich gemieden. Definitiv haben wir weniger genussvoll gestöbert. So mussten wir hier und da kreativ werden und dabei sind smarte Ideen herausgekommen.

💡 Vorhandenem eine neue Bestimmung geben und reflektierter konsumieren sind für mich zwei der wichtigsten Corona-Lektionen.

Gerade rund um Bad und Beauty geht das ganz wunderbar. Einige sinnvolle Ideen, die ich so gesehen habe, möchte ich deshalb mit dir teilen. Ausserdem gibt es Tipps zur Reinigung von Gefässen und dazu, wie du das Maximum aus Kosmetikprodukten herausholst. Doch widmen wir uns zunächst einmal der Frage: Upcycling oder Recycling?

Wann ist Upcycling sinnvoll?

Wenn der Bore-Out droht, sind DIY-Projekte eine willkommene Abwechslung. Allerdings ufert diese Art von Beschäftigungstherapie schnell aus. Tonnenweise Acryllack aus Langeweile zu versprühen ist nicht gerade umweltfreundlich. Und wenn du das mit recycelbaren Glasbehältern machst, müssen die danach komplett eingestampft werden. Gefallen sie dir dann zwei Wochen später doch nicht mehr, wäre recyceln nachhaltiger gewesen.

Wann also ist Upcycling sinnvoll? Drei einfach Grundsätze helfen bei der Entscheidung. Gleichzeitig verhindern sie, dass sich selbstgebastelte Staubfänger stapeln.

  1. Wenn Kurzlebiges dadurch länger genutzt wird.
  2. Wenn die Umarbeitung die Umwelt nicht mehr belastet als das Recycling, Stichwort Schadstoffe.
  3. Wenn du das Ergebnis auch wirklich verwendest.

Nach diesen Kriterien habe ich einige Upcycling-Vorschläge für diesen Artikel gesammelt. Diese Hacks sind mit einfachen Mitteln umzusetzen und schenken Produktresten und -verpackungen ein längeres Leben.  

Verpackungen umfunktionieren statt wegwerfen

Dass der Inhalt am Ende ist, muss noch lange nicht das Aus für die Verpackung bedeuten. Nun will ich dich keineswegs zum Horten mittel-hübscher Plastikdöschen animieren. Aber, dass die Leute früher in leeren Eiscreme-Packungen ihre Schrauben geordnet haben, kann uns durchaus inspirieren.

Und es gibt ja wirklich schöne Tiegel und Flakons. Oft haben sie auch noch genau die Form oder Grösse, die du für etwas anderes brauchst. Doof nur, wenn einem das zu spät auffällt. Ach Mensch, da hatte ich doch, aber das ist schon in den Müll gewandert ... Schade, Panade! Also versuche ich jetzt vor dem Wegwerfen kurz nachzudenken, ob ich nicht genau so ein Döschen, Gläschen oder Fläschchen anderswo brauche.

Ein paar Anregungen

  1. Glasflakons und Flaschen als Mini-Vase verwenden. Die Etiketten lassen sich meist restlos entfernen. Band drum ’rum, Blümchen rein und in Grüppchen arrangieren.
  2.  Für selbstgemachtes Haaröl – vielleicht hast du die perfekte Kombination aus Argan- und Kokosöl für dein Haar gefunden, aber worin anmischen? Hier eignen sich besonders leere Spender von Gesichtsseren. Sie lassen sich im Unterschied zu Ölflaschen für den Küchengebrauch viel besser dosieren. Zur Haarpflege brauchst du schliesslich weniger als für einen Salat.
  3. Als Reisegrösse für Körperöl – irgendwann werden wir da hoffentlich wieder Bedarf haben. Mandel- oder Aprikosenkernöle, pur oder gemischt, haben sich für die Körperpflege bewährt. Etwas preiswerter wird es natürlich bei grösseren Mengen. Aber wer mag schon einen Liter Öl mit in den Urlaub schleppen? Die kleineren Flakons von Pflegeprodukten fürs Gesicht sind hierfür perfekt. Abfüllen und los!
  4. Ordnungshüter: Bring mit Hilfe leerer Cremetiegel, Duftkerzen- und Marmeladengläser Struktur ins Chaos. Da gibt es ja gleich mehrere Hotspots. Der Schreibtisch fällt mir da ein oder auch Schmuck. Dabei bringen wir ständig Behälter ins Altglas, die all unsere Probleme lösen würden, wenn es um die Aufbewahrung von Büroklammern, Parfumpröbchen, Ringen, Sicherheitsnadeln, Ersatzknöpfen und und und geht.
  5. Essen to-go – wo wir gerade schon von Marmeladengläsern gesprochen haben, noch eine Idee dazu. Sieht chic aus und ist eine prima Alternative zur Plastikdose, für alle denen es daraus einfach nicht so recht schmeckt. Die Gläser sind nicht nur wiederverschliessbar, sondern haben auch genau die richtige Grösse für einen leckeren Salat oder ein Müsli-Trifle für die Mittagspause.

    🐝 Das belegte Baguette zum Salat kannst du übrigens auch plastikfrei und nachhaltig in Wachstuch verpacken. Das schmiegt sich perfekt an jede Form an und hält deine Tasche sauber.

Tipps fürs Reinigen

Natürlich ist es uncool wenn auf der Ringschatulle am Nachttisch noch „Tagescreme“ steht. Um leere Flaschen attraktiv einer neuen Bestimmung zuzuführen, musst du sie also erst einmal von Produktresten und Etiketten befreien. Hier ein paar Tricks.

  • Öle entfernen: Flaschen, die Öle enthalten haben, einfach mit warmem (nicht heissem!) Wasser füllen und einige Minuten stehen lassen. Das Öl sammelt sich auf dem Wasser und kann nun einfach abgegossen werden. Mit Spülmittel nachreinigen, fertig!
  • Wie Etiketten spurlos verschwinden: Bei wasserlöslichem Leim ist das Abziehen der Etiketten in der Regel kein Problem, aber es gibt auch hartnäckigere Kollegen. Dann hilft ein Zwei-Stufen-Plan:
    1. Erst das Gefäss in warmes Wasser legen. Bei wasserlöslichem Leim trennt sich das Etikett nach einiger Zeit von allein und ganz spurlos vom Glas.
    2. Dann hartnäckige Kleberreste mit Nagellackentferner abwischen.

🌟 Oder setze ein Statement: Manche Verpackungen sind einfach grafisch schön gestaltet und im Siebdruckverfahren bedruckt. So schreiben einige Hersteller sich ihre Vision auf die Flagge bzw. das Glas: ChariTea, LemonAid oder Soeder fallen mir da ein. Und natürlich FIVE. Hier gibt es gar nicht viel zu tun, denn feine Designs wirken wie Statement-Pieces auf der Fensterbank.

 

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Hausgemachtes Body-Scrub mit Kaffee

Die gute Nachricht für Coffeeholics: Kaffee kannst du dir innerlich und äusserlich geben. Koffein belebt nämlich neben dem Geist auch die Haut. Zum Beispiel wenn der Kaffeesatz, der sonst in den Müll oder hoffentlich Kompost wandert, eine Renaissance als Körperpeeling erfährt. Die gemahlenen Bohnen sind als Schmiergelkörper für den Körper ideal.

Ob das Pulver in seinem vorherigen Leben Filterkaffee oder Espresso war, ist völlig Schnuppe. Wenn du den Satz aus einem Vollautomaten verwendest, achte nur darauf, dass er frisch ist! In den Auffangbehältern bildet sich schnell Schimmel. Deshalb rate ich auch dazu, das Peeling lieber bei Bedarf anzurühren als eine Jahresration zu mixen.

Für das schnelle Kaffee-Peeling brauchst du
2 EL Kaffeesatz
1 TL Honig oder Zucker
1 TL Kokosöl

Zutaten verrühren bis eine leicht klebrige Paste entsteht. Das Peeling in kreisenden Bewegungen auf der feuchten Haut verteilen und gründlich abspülen. Die Beine fühlen sich danach nicht nur superglatt an, sondern durch das Öl auch rundum gepflegt.

☝️ Ist dir übers Peelen der Kaffee abgekühlt? Nicht wegschütten! Auf ein Kosmetikpad gegeben erfrischt kalter Kaffee müde und geschwollene Augenlider.

Gesichtspeeling mit Kichererbsenmehl

Wir wollen das Gesicht nicht vernachlässigen, doch für die zartere Gesichtshaut eignet sich Kaffee minder gut. Hierfür lassen sich aber leicht Peelings aus Kichererbsenmehl herstellen. Es gibt ja im Internet unzählige Rezepte für hausgemachte Peelings und viele sind wirklich klasse. Ich möchte dir hier nur meinen Favoriten ans Herz legen und zwar weil ... 

  • Die feine, weiche Körnung genau richtig fürs Gesicht ist.
  • Es auch etwas für unsere veganen Leserinnen und Leser ist.
  • Das Peeling super einfach herzustellen ist.
  • Du dir ein extra Produkt und damit Verpackungsmüll sparst.

Und das geht so: 1.) Kichererbsenmehl und 2.) Wasser so verrühren, dass eine sämige Paste entsteht, die nur noch langsam vom Löffel tropft, also zwischen fliessen und bröseln. Aufs Gesicht auftragen, einwirken lassen, bis die Maske zu trocknen beginnt und mit sanft kreisenden Bewegungen abwaschen. Ein Feuchtigkeitsserum und Gesichtsöl runden dein Pflegeritual jetzt optimal ab.

Yogamatten-Spray

Wenn das Studio geschlossen hat, wird die Stunde eben vor den Laptop verlegt. Doch auch die heimische Matte will gepflegt werden. Leere Sprühflaschen eignen sich perfekt, um deinen eigenen Yogamatten-Reiniger zu mischen. Vielleicht hattest du einen Face-Mist oder auch einen Balsamico-Sprüher, dessen Flasche jetzt auf Jobsuche ist? Perfekt! Gründlich reinigen (siehe oben) und los.

Für Minimalisten:
Apfelessig
(Destilliertes) Wasser 1:3 mischen

Für duftige Reinigung:
100 ml (destilliertes) Wasser
10 Tropfen Teebaum-, Lavendel- oder Orangenöl (das desinfiziert)

Du siehst, hier gibt es viele Möglichkeiten. Verwende einfach, was du ohnehin schon da hast. Zutaten in die Flasche geben und vor Gebrauch kräftig schütteln. Sprüh deine Matte gut ein, lass das Spray kurz einwirken und wische mit einem weichen Handtuch nach.

☝️ Wichtig: Lasse die Matte vor dem Einrollen gut trocknen!

Kosmetik bewusst einkaufen

Bei all den guten Ideen zum Upcyceln, geht mein Plädoyer generell für bewusstes Einkaufen. Kaufe weniger, aber besser! Bei mir sieht das so aus: Ich versuche nur Produkte zu kaufen, die ich brauche oder die ich sicher benutzen werde.

Hier lohnt sich ganz besonders, dir beim Make-up etwas mehr Zeit für die Farbauswahl zu nehmen. Aber manchmal wagt man vielleicht doch ein Experiment und stellt dann fest, dass der Lippenstift einem wirklich nicht steht oder das neue Gesichtsöl doch zu schwer ist. Was tun?

Fehlkäufe schlau nutzen

Vielleicht lässt sich das Produkt einfach etwas anders nutzen. So kann eine zu reichhaltige Gesichtspflege für den Körper prima funktionieren. Oder aus einer zu schweren Gesichtscreme wird eine Handlotion.

Ein Lippenstift, der dir bei Tageslicht betrachtet so gar nicht steht, lässt sich mit anderen Nuancen mischen. Ein wenig Hot Pink über einem Nude-Ton aufgetragen und schon hast du ein frisches Rosé. Spiele hier ruhig ein bisschen, bevor du Produkte schnell frustriert entsorgst.

The End – Produkte ganz aufbrauchen

Nicht nur, dass wir hier fast am Ende angekommen sind, auch restloses Aufbrauchen ist ein Thema. Viele Verpackungen sind leider so konstruiert, dass immer Reste zurückbleiben. Und manchmal schockierend viel! Lippenstift ist so ein Kandidat. Aber auch Creme- und Duschgel-Tuben und langhalsige Pumpspender behalten eine beträchtliche Menge des Produkts für sich. Was tun? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.

  1. Produkte mit nachhaltiger Verpackung kaufen
    In einem Tiegel kann sich nichts verstecken. Und schlanke Pipettier-Flaschen sorgen dafür, dass sich das Produkt schön mittig sammelt, damit die Pipette auch geringe Reste aufnehmen kann. Für den FIVE Make-up Entferner verwenden wir einen flachen Pumpaufsatz, in dem nur minimal Öl zurückbleibt. Bei den transparenten Flaschen kannst du ausserdem genau sehen, wieviel noch drin ist. Sollte der Spender mal nicht wollen, greift Tipp 2 ...
  2. Die Verpackung öffnen
    Wenn du nichts mehr herausbekommst, kannst du den Pumpspender abschrauben oder zum Beispiel Tuben einfach mit der Schere aufschneiden, ruhig schön mittig, und das Produkt wie aus einem Tiegel entnehmen. Dann das obere Ende einfach über das untere stülpen und zurück ins Regal damit. Auch Lippenstifte, wo wir die oben schon erwähnen, kann man meist aufschrauben und den Rest mit einer Nadel nach oben schieben.
  3. Reste Umfüllen
    Der Sprühkopf ist defekt aber das Produkt noch halbvoll – kommt dir bekannt vor? Wegwerfen wäre doch schade. Warum nicht einfach umfüllen? Hierfür lohnt es gerade kleine, leere Fläschchen aufzuheben. Achte hier besonders darauf, dass sie gut gereinigt sind.  

Bewusst shoppen, clever nutzen

Nur vom Lesen kann man sich manches vielleicht nicht so richtig vorstellen. Es gibt aber auf YouTube auch viele Videos dazu, wie man Produktreste herausholen und clever umfüllen kann. Anregungen fürs Weiter- und Umnutzen gibt es also viele. Finde einfach heraus, was davon für dich persönlich Sinn macht.

Kannst du es noch gebrauchen? Wirst du es auch nutzen? Zum bewussten Einkaufen gesellt sich damit bewusstes Upcyceln. Ziel ist, Vorhandenem ein längeres Leben zu schenken und so deinen Alltag zu verschönern. 

Let’s go upcycling! 🚴‍♂️
Deine Anna

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