Vegane Hautpflege: Alles, was du wissen musst
Veröffentlicht am 31. März 2021, zuletzt aktualisiert am 26. November 2024.
Vegane Hautpflege ist mehr als ein Trend. Es gibt gute Gründe, auf Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen zu verzichten. Ist dein Lippenstift buchstäblich blutrot oder steckt hinter deinem Lieblingsduft ein wahrer Katzenjammer? Hinter tierischen Erzeugnissen verbergen sich oft grausige Geschichten aber auch ökologische Aspekte. Und verzichten ist gar nicht so kompliziert, wie du vielleicht denkst. Wir klären, welche Inhaltsstoffe oft oder immer tierischen Ursprungs sind, wie du sie umgehst und was vegan mit cruelty-free zu tun hat.
Warum vegane Hautpflege immer beliebter wird
Es gibt verschiedene Dinge, die uns dazu inspirieren, auf rein pflanzliche Produkte umzusteigen. Vielen setzen mit ihrer Absage an tierische Produkte ein Zeichen für das Tierwohl. Sie möchten die oft katastrophalen Bedingungen, unter denen Nutztiere gehalten werden, durch ihren Konsum nicht weiter unterstützten. Auch der Umweltschutz spielt eine Rolle. Denn die Massentierhaltung treibt die Belastung mit Treibhausgasen und damit den Klimawandel voran.
In jedem Fall triffst du mit veganen Kosmetikprodukten eine umweltbewusste Entscheidung. Diesen Schritt bei Kosmetika zu gehen, macht auch dann Sinn, wenn du deinen Cappuccino trotzdem am liebsten mit Milch trinkst. Irgendwo müssen wir schließlich anfangen.
Tierische Inhaltsstoffe in Kosmetik: So erkennst du sie
Beim veganen Lebensstil denken viele zuerst natürlich an Lebensmittel. Doch es betrifft auch die Kosmetik. Tierische Inhaltsstoffe kommen in zahlreichen Produkten vor. So enthalten Stückseifen aus konventioneller Produktion oft Tallowate also tierische Fette. Der rote Farbstoff in Lippenstiften, Nagellacken, Rouge und dergleichen stammt häufig von Läusen. Und eine beliebte Zutat in Lippenpflege ist Bienenwachs. Doch auch in anderen Produkten verstecken sich Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs.
💡 Am Ende dieses Artikels findest du eine Liste von Inhaltsstoffen tierischen Ursprungs, die dir in Kosmetika häufig begegnen.
Vegane Hautpflege: Tipps für die richtige Wahl
Die Liste weiter unten hilft dir beim Einkauf. Doch es gibt noch einen einfacheren Weg, als bei jedem Produkt die Liste der Inhaltsstoffe nach tierischen Produkten zu durchsuchen. Und zwar die Veganblume der Vegan Society. Trägt ein Produkt dieses Symbol, kannst du zu 100% sicher sein, dass es vegan ist.
Außerdem gibt es hilfreiche Apps. Dazu gehört zum Beispiel der vegane Einkaufsguide von PETA ZWEI oder die CODECHECK-App. In der kannst du sogar einen vegan-Filter aktivieren. Beide gibt es im iTunes und Google Play Store.
🌱 Gut zu wissen: Vegane Kosmetik sagt nichts über die Natürlichkeit eines Produktes aus. Auch konventionelle Kosmetik kann ein Vegan-Label tragen. FIVE macht ausschließlich vegane Kosmetik: Unsere Produkte sind bei der Vegan Society gelistet und tragen die Veganblume.
Ist vegane Kosmetik automatisch tierversuchsfrei?
Mindestens genauso wichtig wie die Haltungsbedingungen von Tieren ist das Thema Tierversuche. Darum ranken sich einige Mythen. Wie steht es denn damit aktuell und was können wir – du und ich – tun, um das Tierleid zu verringern?
Tierversuche in der Kosmetik: Was hat sich geändert?
Seit 2013 sind in der EU Tierversuche für Kosmetikprodukte verboten. Allerdings musst du davon ausgehen, dass wahrscheinlich ausnahmslos alle kosmetischen Rohstoffe in ihrer Geschichte irgendwann einmal an Tieren getestet wurden. Damit ist erst seit dem Verbot im Jahr 2009 Schluss. Das verbietet Tierversuche für Rohstoffe, die ausschließlich für Kosmetikprodukte verwendet werden.
Die Krux dabei ist, dass die meisten Stoffe, die in Kosmetika vorkommen, auch in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen. Für diese anderen Anwendungen müssen sie den dort geforderten Sicherheitsstandards des Chemikalienrechts REACH entsprechen. Das schreibt oftmals sogar Tierversuche vor! An neu entwickelten Rohstoffen werden also auch heute noch Tierversuche durchgeführt, wenn sie neben Kosmetik beispielsweise auch für Farben, Lacke und Reinigungsmittel eigesetzt werden oder es sich um Nanomaterialien handelt.
Wie FIVE auf tierversuchsfreie und vegane Kosmetik setzt
Uns bei FIVE liegt das Tierwohl enorm am Herzen. Das bestimmt unsere gesamte Produktentwicklung, die Produktion und den Einkauf von Rohstoffen.
- Wie gesetzlich vorgeschrieben, führen wir weder selbst Tierversuche durch, noch geben wir diese in Auftrag.
- Wir beziehen keine Rohstoffe von Firmen, die Tierversuche durchführen oder durchführen lassen.
- Wir exportieren unsere Produkte nicht in Länder, die Tierversuche für Kosmetika vorschreiben.
- Wir lassen unsere Pflegeprodukte bei der Vegan Society registrieren. Die Veganblume steht nicht nur für 100% vegane Produkte. Die Bedingungen des Labels schließen gleichzeitig Tierversuche aus.
So unterstützt du tierversuchsfreie und vegane Kosmetik
- Kaufe vegane Kosmetik. Das Tierleid betrifft nicht nur Versuche an Tieren, sondern auch ihre Haltung. Deshalb willst du sichergehen, dass keine tierischen Inhaltsstoffe in deiner Kosmetik stecken.
- Nimm Naturkosmetik mit ökologischen Inhaltsstoffen. Beim konventionellen Anbau der Rohstoffe werden Pestizide eingesetzt. Die wiederum wurden ziemlich sicher an Tieren getestet. Außerdem vernichtet ihr Einsatz diverse Kleinstlebewesen im Labor und in der Natur.☝️ Dieser Gedanke geht über „reine“ cruelty-free-Auszeichnungen wie Leaping Bunny hinaus. Das Thema Tierleid hat nicht nur bei der Entwicklung und Sicherheit von Rohstoffen Relevanz. Es beginnt schon bei ihrem Anbau.
- Wenn du konventionelle Kosmetik kaufst, achte darauf, dass sie Labels wie Leaping Bunny, PETA, PETA Cruelty-Free oder natürlich die Veganblume tragen.
Let’s go vegan: Starte deine tierleidfreie Hautpflege
Es gibt viele gute Gründe, auf tierische Erzeugnisse in deiner Kosmetik zu verzichten. Dank moderner Verfahren bestehen heute reichlich Möglichkeiten, Wirkstoffe cruelty-free herzustellen. Andere Inhaltsstoffe lassen sich bestens durch Pflanzenöle oder -extrakte ersetzen. Verzichten musst du dazu also auf nichts. Und ein gutes Gewissen gibt es noch dazu.
Also komm’, wir pflegen vegan!
Deine Anna
Die häufigsten tierischen Inhaltsstoffe in Kosmetik – und vegane Alternativen
Diese Übersicht hilft beim Einkauf, wenn du auf rein pflanzliche Kosmetik umsteigen möchtest. Sie beinhaltet die häufigsten Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs mit INCI-Bezeichnung, Beschreibung, Verwendung und veganen Alternativen. Die Inhaltsstoffe sind in alphabetischer Reihenfolge gelistet. Und Achtung, einige davon gibt es auch aus pflanzlichen Quellen!
Bienenwachs | Cera Alba
Bienen scheiden das Wachs aus, um ihre Waben zu bauen. Auf der Haut bildet es einen Schutzfilm, der das Austrocknen verhindert. So findest du es ...
🧴 Häufig in Lippenpflege, reichhaltigen Cremes; seltener in Foundation
🌱 Vegane Alternativen: Carnaubawachs (Copernicia Cerifera Cera) oder Candelillawachs (Euphorbia Cerifera Cera)
Chitin | Chitin/Chitosan
Diese Verdickungsmittel wirken filmbildend und funktionieren ähnlich wie Gelatine (siehe weiter unten). Sie werden aus den Panzern von Krustentieren und Insekten gewonnen.
🧴 Häufig in Haarfestigern
🌱 Vegane Alternativen: Agar-Agar (Agar) aus Algen, Johannisbrotkernmehl (Ceratonia Siliqua Gum) oder Xanthan (Xanthan Gum)
Cholesterol | Cholesterol
Dieses Lipid aus tierischen Fetten kommt von Natur aus in der Haut vor. Als Bestandteil der Zellmembran spielt es eine wichtige Rolle bei der Regeneration und dem Schutz der Haut. Gleichzeitig fungiert es als Emulgator in Cremes.
🧴 Häufig in reichhaltigen Cremes aller Art
🌱 Vegane Alternativen: Pflanzliche Phytosterole wie sie zum Beispiel in unraffinierter Sheabutter (Butyrospermum Parkii Butter) und Avocadoöl (Persea Gratissima Oil) vorkommen.
Cystein | Cystin/Cystein/L-Cystein
Die Aminosäure wird oft aus tierischem Keratin gewonnen (siehe unten).
🧴 Häufig in Wundsalben, Haarpflegeprodukten und Cremes
🌱 Vegane Alternative: Es gibt neuerdings auch L-Cystein auf Pflanzenbasis, das in zwei verschiedenen Verfahren hergestellt wird. Allerdings ist uns unklar, ob für die Entwicklung dieser Rohstoffe Tierversuche eingesetzt wurden. Also besser ganz meiden.
Elastin | Elastin
Elastin hält elastisch, wie der Name schon verrät. Das Protein wird aus der Nackensehne von Rindern gewonnen.
🧴 Häufig in Hautpflegeprodukten
🌱 Vegane Alternativen: Eiweiße aus Soja (Glycine Soja Protein) oder Weizen (Hydrolyzed Wheat Protein)
Fibrostimulin K | Fibrostimulin K
Das Protein glättet die Haut und ist als Antifaltenwirkstoff beliebt. Allerdings wird es aus Kälberblut gewonnen.
🧴 Häufig in Anti-Aging-Produkten
🌱 Vegane Alternative: Fibrostimulin P aus Kartoffeln – kleine Eselsbrücke: „K“ wie Kalb und „P“ pflanzlich
Fischschuppen | Guanin/Gua
Dieses Effektpigment steckt in vielen dekorativen Kosmetika, vor allem in solchen, die schön schimmern. Gewonnen wird Guanin aus zermahlenen Fischschuppen.
🧴 Häufig in Nagellack, glänzenden Lidschatten, Highlighter, Lippenstiften und Mascara
🌱 Vegane Alternative: Glimmer (Mica).
Gelatine | Gelatin
Bei diesem Geliermittel denken wir zuerst an Gummibärchen. Weniger appetitlich ist die Gewinnung aus Knochen, Haut und Sehnen von Tieren, sprich Schlachtabfällen.
🧴 Häufig in cremigen Produkten wie Gesichtsmasken oder Shampoos
🌱 Vegane Alternativen: Agar-Agar (Agar) aus Algen oder Johannisbrotkernmehl (Ceratonia Siliqua Gum)
Gelée Royale | Royal Jelly
Mit diesem nährstoffreichen Sekret füttern Bienen ihre Königinnen. Auf die Haut hat es einen glättenden Effekt, der für Anti-Aging-Produkte genutzt wird.
🧴 Häufig in Gesichts- und Augencremes, Haarspülungen oder Körperlotionen
🌱 Vegane Alternativen: Extrakte aus Aloe Vera (Aloe Barbadensis) oder Beinwell (Symphytum Officinale Root Extract)
Ghee | Ghee
Ghee wird aus Kuhmilch hergestellt. Es handelt sich dabei um geklärtes Butterfett, das in der ayurvedischen Küche zum Einsatz kommt. Es begegnet uns aber auch in der Kosmetik.
🧴 Häufig in Cremes und Balsame
🌱 Vegane Alternativen: reichhaltige Pflanzenöle wie Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil) oder Sheabutter (Butyrospermum Parkii Butter)
Glycerin | Glycerin oder Glycerol
Glycerin wirkt feuchtigkeitsspendend. Tierisches Glycerin fällt als Nebenprodukt bei der Verseifung von Rindertalg an (siehe auch Tallowate weiter unten).
🧴 Häufig in Lotionen, Cremes, Make-up (Foundations), After-Sun-Präparaten und anderen hautpflegenden Mitteln sowie Shampoo und Conditioner
🌱 Vegane Alternative: Pflanzliches Glycerin. Das wird aus der Verseifung von pflanzlichen Ölen gewonnen.
☝️ Wir bei FIVE verwenden zum Beispiel Glycerin aus biologisch angebauten Pflanzen in unserem FIVE Gesichtsserum.
Karmin | Cochenille, Cl 75470, E 120 oder Natural Red 4
Das Pigment verleiht Make-up und Nagellacken ihr kräftiges Rot, genauer gesagt Blutrot. Denn bei der Gewinnung vergeht einem gleich die Lust auf Farbe: Für jedes Gramm Karminrot werden circa 150 Cochenille-Läuse zu Tode getrocknet und dann die Farbpigmente aus ihnen herausgekocht.
🧴 Häufig in Nagellack, Lippenstift, Rouge und eigentlich allem, das rötlich gefärbt ist
🌱 Vegane Alternativen: Pflanzenpigmente aus Rote Beete (Beta Vulgaris), Himbeeren (Rubus Idaeus Fruit) und dergleichen sowie Eisenoxid (CI 77489). Es gibt auch ein synthetisches Karmin E124, welches sich allerdings nicht für Naturkosmetik eignet.
Keratine | Keratin
Dieses Protein ist ein Bestandteil der Haarstruktur. Also solcher sorgt Keratin für Fülle und gesunden Glanz. Weniger schön: Gewonnen wird es aus zermahlenen Hufen, Hörnern und Federn.
🧴 Häufig in Shampoo, Conditioner und anderen Haarpflegeprodukten
🌱 Vegane Alternativen: Hydrolyzed Wheat Protein Wheat Protein aus Weizen oder Hydrolyzed Wheat Protein Soy Protein aus Soja
Kollagen | Collagen
Dieses Protein sorgt für straffes Gewebe und ein festes Hautbild. Doch es wird aus dem Fett oder den Knochen von Rindern und Schweinen gewonnen.
🧴 Häufig in Hautcremes und Seren
🌱 Vegane Alternativen: Es gibt nicht den einen pflanzlichen Inhaltsstoff, der Kollagen ersetzt. Ähnliche Effekte werden aber mit Wirkstoffkombinationen aus Aminosäuren, Antioxidantien und Pflanzenextrakten erzielt. Außerdem regen Gesichtsmassagen die hauteigene Kollagensynthese an.
Lanolin, auch Wollwachs | Lanolin
Hierbei handelt es sich um das Fett, das Schafe absondern, um ihr Fell vor Nässe zu schützen. Es dichtet demnach gut ab. Gewonnen wird Lanolin aus der geschorenen Wolle. Also wird es im Unterschied zu Zibet (siehe unten) beispielsweise nicht direkt dem Schaf entnommen.
🧴 Häufig in reichhaltigen Hautcremes
🌱 Vegane Alternativen: Pflanzenöle mit okklusivem Effekt wie Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil) oder Sheabutter (Butyrospermum Parkii Butter)
Lecithine | Hydroxylated Lecithin
Lecithine sind Verbindungen aus Fetten und Glycerin, die in unseren Zellmembranen vorkommen. Sie regulieren den pH-Wert, glätten die Haut und wirken antistatisch und als Emulgator. Gewonnen werden sie aus tierischem Nervengewebe oder Eiern.
🧴 Häufig in Hautcremes, Augenbrauenstiften, Kajal, Anti-Cellulite-Produkten und Haarpflegeprodukten
🌱 Vegane Alternativen: Pflanzliche Lecithine aus Soja (Soja Lecithin) oder Sonnenblumenkernen (Sunflower Lecithin)
Milchsäure | Lactic Acid
Milchsäure reguliert den pH-Wert der Haut und ist ein Stoffwechselprodukt in Blut und Muskelgewebe. Sie kann aber auch synthetisch hergestellt oder durch Zitronensäure ersetzt werden.
🧴 Häufig in Gesichtsreiniger und Gesichtswasser
🌱 Vegane Alternative: Vegane Milchsäure (E270) wird von Milchsäurebakterien aus Zuckerlösungen erzeugt und hat mit Milch rein gar nix zu tun.
Propolis | Propolis Cera
Wie schon Bienenwachs und Gelée Royal stammt auch dieses harzartige Sekret von Bienen. Beliebt ist es in Kosmetika wegen seiner antibakteriellen Wirkung.
🧴 Häufig in Zahnpasta und Anti-Aging-Produkten
🌱 Vegane Alternativen: Extrakte aus der Süßholzwurzel (Glycyrrhiza Glabra (Licorice) Root Extract) oder Hamamelis (Hamamelis Virginiana)
Rindertalg | (Sodium) Tallowate
Seife wird traditionell aus Tierfetten gefertigt, meist Rindertalg aus Schlachtabfällen.
🧴 Häufig in Seifen
🌱 Vegane Alternativen: Seifen aus Kokosöl (Sodium Cocoate), Olivenöl (Sodium Olivate), Palmöl (Sodium Palmate oder Sodium Palmitate) oder anderen Pflanzenölen
☝️ Eine umweltbewusste Entscheidung triffst du mit Seifen aus biologischer Herstellung, die keinen Raubbau an der Natur fördert.
Schellack | Shellac
Die Ausscheidungen der Lackschildlaus haben eine harzige Qualität, die Glanz verleiht.
🧴 Häufig in Haarspray und Nagellack
🌱 Vegane Alternativen: Mica (Glimmer) oder pflanzliche Wachse wie Jojobaöl (Simmondsia Chinensis Seed Oil)
Seide | Hydrolyzed Silk
Die Seidenraupe spinnt die feinen Fäden, die auch Haut und Haare seidig machen. In der Kosmetik kommt Seide neben den Fäden auch in pulverisierter Form und als Seidenprotein vor.
🧴 Häufig in Make-up, Cremes und Haarpflegeprodukten
🌱 Vegane Alternativen: Je nach Anwendung Mica (Glimmer), Aloe Vera (Aloe Barbadensis) und pflanzliche Hyaluronsäure (siehe oben)
Stearinsäure | Stearic Acid
Stearinsäure fungiert als Emulgator und Stabilisator in Kosmetikprodukten. Tierische Stearinsäure wird dazu aus Schweinemägen entnommen. Es gibt aber auch pflanzliche Quellen.
🧴 Häufig in Cremes und Salben
🌱 Vegane Alternativen: Vegane Stearinsäure aus Pflanzenölen
Squalen | Squalan
Squalane glätten Haut und Haare. Ursprünglich wurden sie aus der Haifischleber gewonnen. Allerdings sind mittlerweile pflanzliche Quellen öfter vertreten.
🧴 Häufig in Haut- und Haarpflegeprodukten
🌱 Vegane Alternative: Squalan aus den Pressrückständen von Oliven oder Zuckerrohr
☝️ Bei FIVE verwenden wir Squalan aus Oliven und Squalan aus Zuckerrohr.
Vitamin A | Retinol
Vitamin A regt die Regeneration an und wirkt antioxidativ. Aus Kostengründen wird es meist aus tierischen Quellen gewonnen wie Butter, Eiern oder Fischleber.
🧴Häufig in Anti-Aging-Cremes und Seren
🌱 Vegane Alternativen: Vitamin A hergestellt aus Karotten, Aprikosen oder Zitronengras
Zibet | Civet
Das Sekret der Zibetkatze ist wegen seines moschusartigen Dufts beliebt. Es dient auch als Fixiermittel in Make-up. Zur Gewinnung werden den Katzen die Analdrüsen auf äußerst grausame, schmerzhafte Art ausgeschabt.
🧴 Häufig in Parfums
🌱 Vegane Alternativen: Labdanumöl (Cistus Ladaniferus Oil) aus der Lack-Zistrose
Mythen: Diese Inhaltsstoffe sind heute vegan
Wie die obige Liste schon verrät, gibt es viele Inhaltsstoffe, die sowohl tierische als auch pflanzliche Quellen haben können. Oftmals überwiegen mittlerweile sogar die veganen Lösungen in der Praxis, etwa wenn sie stabiler oder leichter verfügbar sind. Es gibt auch einige Inhaltsstoffe, die auf dem europäischen Markt grundsätzlich nicht mehr von Tieren gewonnen werden.
Hyaluronsäure | Sodium Hyaluronate oder Hyaluronic Acid
Dieser Inhaltsstoff bindet Feuchtigkeit in der Haut. Früher wurde Hyaluronsäure immer aus tierischen Bestandteilen wie Hahnenkämmen gewonnen. Heute stammt sie fast ausschließlich aus biotechnologischer Fermentation mit Mikroorganismen – tierische Quellen spielen so gut wie keine Rolle mehr.
Ambra | Ambergris Tincture
Dazu gehört Ambra, auch Ambergris genannt. Der Duftstoff ist beliebt für moschusartige Parfums. Früher wurde er aus einem Verdauungsprodukt des Pottwals gewonnen. Die Wale haben es ausgeschieden, woraufhin es in Form gräulicher Klumpen an den Stränden angespült wurde. Walerzeugnisse dürfen im Rahmen des Artenschutzabkommens seit dem frühen 20. Jahrhundert in Deutschland nicht mehr gehandelt werden, also schon sehr lange. Heutzutage wird Ambra oft durch synthetische Quellen oder pflanzliche Alternativen wie Labdanum ersetzt.
Urea | Urea
Ähnlich ist es auch mit Urea. Der Harnstoff ist Teil des Natural Moisturizing Factors (NMF) der Haut. So kommt er häufig in Intensivpflege für trockene Haut vor. Urea wird heutzutage fast ausschließlich künstlich hergestellt und ist daher in der Regel vegan.