So gelingt die Umstellung auf Naturkosmetik
Wenn du dich nun entschlossen hast natürlichere Wege zu gehen, schmeiss bitte nicht sofort alles weg! Vor allem nicht Produkte, die du eigentlich gern benutzt. Das wäre erstens nicht sehr nachhaltig. Zweitens gelingt der Umstieg oft am besten peu à peu. Die Haut benötigt Zeit für die Umstellung.
Bei der Hautpflege, kannst du ruhig deine bisherigen Produkte abwechselnd mit Naturkosmetik anwenden. Oder mische ein wenig deines neuen Gesichtsöls oder Serums mit deiner gewohnten Tagescreme. So gewöhnt sich die Haut langsam aber sicher an die neue Pflege.
Wann eine Nulltherapie Sinn macht
Hart aber effektiv ist der Weg über die Nulltherapie, wenn du deine Pflege grundlegend und schnell verändern willst. Das ist angesagt, wenn deine Haut komplett aus dem Gleichgewicht geraten ist. Also überempfindlich reagiert, vielleicht sogar auf den Kontakt mit Wasser.
Da hilft nur: ALLE Kosmetik für mehrere Wochen absetzen und dann ganz sachte mit Neuem beginnen. Die Nulltherapie (ich nenne sie gerne auch „Rosskur“) haben viele unserer Kundinnen und Kunden durchgestanden, meist nach jahrelanger Odyssee. Sie ist nicht einfach, aber wirklich der Beginn einer besseren Haut.
🚨 Deine Haut funkt SOS? Hier ist unsere ausführliche Anleitung für die Nulltherapie aka Rosskur.
Wie schnell gewöhnt sich die Haut an Naturkosmetik?
In der Regel dauert die Umgewöhnung etwa einen Regenerationszyklus. Der beträgt bei junger Haut rund 4 und bei reifer Haut bis zu 6 Wochen. So lange dauert es die hauteigenen Prozesse wieder hochzufahren. Synthetische Inhaltsstoffe manipulieren diese ja sehr stark, machen die Haut hier durchlässiger, dichten dort ab. Sie ist das Arbeiten also gar nicht mehr gewöhnt. Dann kommst du mit deiner neuen Naturkosmetik daher und sie soll auf einmal wieder was tun. Wer wäre da nicht irritiert?
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Normal sind leichte Reizungen und Pickelchen. Geht aber beides wieder weg.
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Nicht normal sind allergische Reaktionen. Also plötzliche Schwellungen, starkes Jucken, Schwindel und ähnliches. Dann solltest du das Produkt absetzen und einen Allergietest machen. Vielleicht reagierst du auf einen bestimmten Inhaltsstoff, den du meiden musst.
📚 Lesetipp: Wie du normale Empfindlichkeit von einer Kontaktallergie unterscheidest, verrät dir dieser Blog.
Wo anfangen mit der Umstellung auf natürliche Kosmetik?
Körperreinigung und -pflege
Beginne bei Produkten, die du täglich und grossflächig anwendest. Einfach sind beispielsweise Duschgels. Da findest du sogar im Drogeriemarkt um die Ecke natürliche Alternativen, zum Beispiel feste Duschgels oder auch Stückseifen. Beide sind super nachhaltig, weil ergiebig und verpackungsarm. Ähnlich leicht ist der Wechsel von Bodylotion zu einem natürlichen Körperöl. Das fühlt sich gleich richtig gut an und ist sehr verträglich.
🌴 Palmöl und die Nachhaltigkeit: Palmöl wird gern verseift, weil es einen tollen Schaum gibt. Nur hat der Stoff auch Kritiker – Stichwort Monokulturen und so. Leider ist die No. 1 Alternative Kokosöl nicht wirklich besser, da der Ertrag kleiner ausfällt und die Plantagen ebenso Monokulturen sind. Solltest du diese zwei meiden wollen, mach einen Bogen um Sodium Palmate und Sodium Cocoate. Es gibt auch Hersteller, die auf beides verzichten, so wie Terrorists of Beauty.
Naturkosmetisches Deo
Auch bei den Deodorants gibt es sehr wirkungsvolle Alternativen. Den Geruch dämmen sie zum Teil sogar stärker ein als konventionelle Deos. Nur als Anti-Transpirant, also um das Schwitzen an sich zu verhindern, gibt es sie noch nicht, denn dazu benötigt es nach wie vor Aluminium.
Am besten wirken erfahrungsgemäss natürliche Deos mit Natron. Kennst du schon unser Deo ohne Parfum mit nur vier Inhaltsstoffen?
Natürlich schönes Make-up
Wow, in der dekorativen Kosmetik hat sich wirklich viel getan in den letzten Jahren. Es gibt wunderbare Produkte, mit denen du bei der Farbintensität, Anwendung, Haltbarkeit und und und keine Kompromisse machen musst. Der Umstieg macht auf jeden Fall Sinn bei Lippenprodukten – die schlecken wir uns ganz schön oft ab, ohne es zu merken.
☝️ Tipp: Die FIVE Shea Cream eignet sich hervorragend als Lippen-Balsam und steckt voller natürlicher, grösstenteils biologischer Inhaltsstoffe. Zur FIVE Shea Cream!
Ausserdem genial: natürliche Foundation. Da lautet meine Empfehlung Mineral-Make-up. Einfach in Puderform ganz ohne Schnick-Schnack. Was dabei zu beachten ist, haben wir schon mal in unserem Blogbeitrag zu Mineral-Make-up erläutert.
Naturkosmetische Zahnpasta
Hast du gewusst, dass in den allermeisten herkömmlichen Zahncremes Plastik enthalten ist? Und die landen immerhin zweimal täglich direkt im Mund. Mit Naturkosmetik ist Schluss damit. Sie nutzt ganz natürliche Schmiergelpartikel für Reinigung und Zahnweiss. Einfach mal ausprobieren!
Der Umstieg auf naturkosmetische Haarpflege
«Naturkosmetik-Shampoo macht fettige Haare», lautet ein Einwand, den wir oft hören und lesen. Auch das trifft so nicht zu. Was naturkosmetische Shampoos anders machen:
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Sie verwenden mildere, natürliche Tenside zur Reinigung. Die schäumen mitunter weniger, was schon subjektiv das Gefühl geben kann: «Das reinigt ja gar nicht richtig.» Lass dich davon nicht beirren, auch milde Shampoos reinigen das Haar!
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Sie sparen sich Silikone. Die verwenden herkömmliche Produkte für mehr Glanz und Gloria. Für ähnliche Effekte nutzt Naturkosmetik Pflanzenöle. Die können ihre Wirkung aber erst so richtig entfalten, wenn du das ganze Silikon herausgewaschen hast. Das dauert mehrere Wochen.
Du ahnst es schon: Wieder ist die Krux der Umstieg. Nur musst du da bei den Haaren einfach durch. Produkte schrittweise zu ersetzen oder zu mischen, macht hier leider keinen Sinn. Durchhalten ist angesagt. Und nebenbei bemerkt: Viele wechseln ohne grössere Vorkommnisse von Synthetik auf Natur. Da kommt es auch auf die Beschaffenheit der Haare an.
☝️ Tipp: Probiere ruhig mehrere Produkte aus (nacheinander natürlich). Das Shampoo soll man ohnehin regelmässig wechseln. Und das Angebot naturkosmetischer Haarpflegeserien ist mittlerweile riesig, inklusive Haarseifen und Shampoo Bars. Für jeden Haartyp gibt es etwas Passendes.
Bloss nicht: auf Greenwashing hereinfallen
«Enthält Arganöl», «Pflegt mit Fruchtextrakten» und ähnliches lesen wir oft bei konventionellen Herstellern. Denn auch die wissen, dass sich Pflanzen-Power gut verkauft. Deshalb ist bei Pflegeprodukten die Gefahr von Greenwashing sehr gross. Selbst Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff. Aussagekräftig sind hingegen Siegel. Informiere dich, welche Siegel was aussagen – oft gehen sie nicht so weit, wie du das vielleicht erwartest.
Viele kleinere Marken, FIVE eingeschlossen, strotzen nicht gerade vor Siegeln, obwohl sie die Auflagen erfüllen oder sogar noch strenger sind. Denn Siegel sind einfach ein enormer Kostenpunkt, der oftmals (noch) nicht gestemmt werden kann. Deshalb leisten wir bei FIVE uns zum Beispiel aktuell «nur» die Veganblume. Was vielen nicht klar ist: Die bedeutet weit mehr, als den Verzicht auf tierische Inhaltsstoffe. Deshalb auch hilfreich: Wähle Marken bewusst aus. Besuch ihre Website und lies dich in die Philosophie ein.