So gelingt der Umstieg auf Naturkosmetik
Veröffentlicht am 3. Oktober 2021, zuletzt aktualisiert am 19. November 2024.
Es gibt viele gute Gründe, mehr Natur in deine Pflegeroutine zu bringen. Doch vielleicht lassen dich Bedenken zu Hautproblemen, Allergien oder fettigem Haar zögern. Deshalb soviel vorab: Naturkosmetik pflegt mindestens genauso gut wie konventionelle Produkte. Allerdings kannst du bei der Umstellung auf Naturkosmetik einige Fehler machen. Wir verraten dir, wie der Umstieg gelingt und worauf du achten solltest.
Ist Naturkosmetik besser als konventionelle Kosmetik?
Die Frage ist eigentlich, was du von Kosmetik erwartest. Konventionelle Produkte sind oft günstiger und versprechen schnelle Ergebnisse. Allerdings führst du deiner Haut damit viele synthetische Inhaltsstoffe zu. Einige davon gelten als bedenklich, wie flüssige Kunststoffe, die schwer biologisch abbaubar sind und Umweltprobleme verursachen können. Diesen Deal möchten viele nicht mehr eingehen und suchen nach natürlicher Pflege für Haut und Haar.
Naturkosmetik hingegen verzichtet auf solche Stoffe und setzt auf natürliche, umweltfreundliche Alternativen. Sie nutzt pflanzliche Inhaltsstoffe, die deine Haut nachhaltig nähren und ihre natürlichen Funktionen unterstützen, statt sie nur oberflächlich zu verbessern. Gleichzeitig achten viele Hersteller auf faire Handelsbedingungen und eine geringere Umweltbelastung.
Natürlich hat auch Naturkosmetik ihre Grenzen. Natürliche Inhaltsstoffe wie ätherische Öle können Allergien auslösen, und bei speziellen Bedürfnissen, wie intensivem Sonnenschutz oder langanhaltendem Make-up, kann es schwieriger sein, eine passende Alternative zu finden. Außerdem sind nachhaltige Rohstoffe oft teurer und schwerer verfügbar, was Naturkosmetik meist kostspieliger macht. Dennoch: Wenn dir Transparenz und Nachhaltigkeit wichtig sind, kann Naturkosmetik genau das Richtige für dich sein.
Häufige Bedenken vor dem Umstieg auf Naturkosmetik
Na klar, Naturkosmetik ist meist nicht ganz billig – da stecken eben hochwertige Rohstoffe drin. Und es ranken sich zahllose Mythen darum. Deshalb klären wir zunächst mal die Fragen, die viele Menschen zögern lassen.
Frage 1: Muss nicht Chemie drin sein, damit es wirkt?
Alles ist Chemie. Bei jedem Atemzug werden Stoffe chemisch umgewandelt. Das passiert auch bei Naturkosmetik. Ihre Inhaltsstoffe kann die Haut sogar sehr gut verarbeiten, weil sie körpereigenen Bestandteilen ähneln. Womit deine Haut im Gegensatz dazu gar nichts anfangen kann, sind Mineralöle. Die bleiben nur auf der Haut haften und wandern dann in den Wasserkreislauf.
Es gibt auch synthetische Inhaltsstoffe, die die Wirkung natürlicher Stoffe isolieren oder intensivieren. Sie imitieren im Grunde die Natur, damit du schneller Effekte siehst. Aber: Schöne Haut ist ein Langzeitprojekt, das ganzheitlich betrachtet werden muss. Intensive Gesichtsbehandlungen mit hochdosierten Peelings, Retinol oder zu vielen aktiven Inhaltsstoffen können die Haut dauerhaft schädigen und bringen dich oft zurück zu natürlicher Pflege.
Frage 2: Bekommt man beim Umstieg zu Naturkosmetik trockene Haut?
An sich wirkt gerade natürliche Kosmetik diesem Hautproblem entgegen. Trotzdem kann es bei der Umstellung auf Naturkosmetik zu Trockenheit kommen, wenn du zu abrupt wechselst. Warum ist das so? Die Ursache trockener Haut ist oft eine geschädigte Hautbarriere. Konventionelle Kosmetik löst das Problem, indem Silikone oder Mineralöle die Haut abdichten. Das behandelt jedoch nur das Symptom. Stellst du abrupt auf Naturkosmetik um, kann zunächst mehr Feuchtigkeit entweichen, bevor die Haut lernt, sich selbst zu regenerieren.
Unser Tipp: Bei sehr trockener oder barrieregeschädigter Haut hilft ein gradueller Umstieg. So kann sich die Haut langsam an die neue Pflege gewöhnen und langfristig wieder selbstständig arbeiten.
Frage 3: Enthält Naturkosmetik nicht immer Alkohol?
Nein. Alkohol ist ein natürliches Konservierungsmittel und deshalb ein beliebter Bestandteil von Naturkosmetik. Viele meiden diesen Inhaltsstoff jedoch, weil er die Haut reizt. Auch ich reagiere auf Alkohol in Pflegeprodukten mit empfindlicher Haut. Deshalb verzichten wir bei den FIVE Produkten konsequent auf Alkohol zur Konservierung. Es gibt also naturkosmetische Pflegeprodukte OHNE Alkohol – die Natur hat noch andere Konservierungsmittel zu bieten.
Tipp bei empfindlicher Haut: Achte darauf, dass in der Liste der Inhaltsstoffe kein „Alcohol“, „Alcohol denat.“ oder „Ethanol“ aufgeführt ist. Mehr dazu erfährst du in meinem Artikel über Alkohol in Kosmetik.
So gelingt der Wechsel auf Naturkosmetik
Sanfte Umstellung: Schmeiss bitte nicht sofort alles weg, sondern ersetze Produkte nach und nach. Die Haut benötigt Zeit, um sich an neue Pflege zu gewöhnen. Bei der Hautpflege kannst du ruhig deine bisherigen Produkte abwechselnd mit Naturkosmetik anwenden. Oder mische ein wenig deines neuen Gesichtsöls oder Feuchtigkeitsserums mit deiner gewohnten Tagescreme. So gewöhnt sich die Haut langsam aber sicher an die neue Pflege.
Wann eine Nulltherapie Sinn macht
Hart aber effektiv ist der Weg über die Nulltherapie, wenn du deine Pflege grundlegend und schnell verändern willst. Das ist aber nur angesagt, wenn deine Haut komplett aus dem Gleichgewicht geraten ist. Also überempfindlich reagiert, vielleicht sogar auf den Kontakt mit Wasser.
Da hilft nur: ALLE Kosmetik für mehrere Wochen absetzen und dann ganz sachte mit Neuem beginnen. Die Nulltherapie (ich nenne sie gerne auch „Rosskur“) haben viele unserer Kund:innen durchgestanden, meist nach jahrelanger Odyssee. Sie ist nicht einfach, aber wirklich der Beginn einer besseren Haut.
Deine Haut funkt SOS? Hier ist unsere ausführliche Anleitung für die Nulltherapie aka Rosskur.
Wie steige ich auf Naturkosmetik um?
Körperreinigung und -pflege
Beginne bei Produkten, die du täglich und großflächig anwendest. Einfach sind beispielsweise Duschgels. Da findest du sogar im Drogeriemarkt um die Ecke natürliche Alternativen, zum Beispiel feste Duschgels oder auch Stückseifen. Beide sind super nachhaltig, weil ergiebig und verpackungsarm. Ähnlich leicht ist der Wechsel von Bodylotion zu einem natürlichen Körperöl. Das fühlt sich gleich richtig gut an und ist sehr verträglich.
Natürliches Deo
Auch bei Deodorants gibt es sehr wirkungsvolle Alternativen. Den Geruch dämmen sie zum Teil sogar stärker ein als konventionelle Deos. Nur als Anti-Transpirant, also um das Schwitzen an sich zu verhindern, gibt es sie noch nicht, denn dazu benötigt es nach wie vor Aluminium.
Am besten wirken natürliche Deos mit Natron. Kennst du schon unser Deo ohne Parfum mit nur vier Inhaltsstoffen?
Natürlich schönes Make-up
In der dekorativen Kosmetik hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es gibt mittlerweile Produkte, die in Farbintensität, Anwendung und Haltbarkeit keine Kompromisse machen. Besonders bei Lippenprodukten lohnt sich der Umstieg – wir nehmen viel davon unbemerkt auf. Marken, die ich empfehlen kann: UND GRETEL, JACKS beauty line oder NUI Cosmetics.
Nützliche Tipps für die Umstellung
Der Umstieg auf Naturkosmetik kann anfangs wie eine Herausforderung wirken, besonders wenn man von konventionellen Produkten mit gewohnten Inhaltsstoffen kommt. Doch mit der richtigen Herangehensweise wird der Wechsel nicht nur einfacher, sondern auch zu einer echten Bereicherung für deine Pflegeroutine. Schritt für Schritt kannst du herausfinden, welche Produkte und Inhaltsstoffe am besten zu dir passen. Und denk daran: Es ist nicht alles oder nichts – selbst kleine Änderungen machen einen Unterschied!
Der Umstieg auf naturkosmetische Haarpflege
„Naturkosmetik-Shampoo macht fettige Haare“ – dieses Vorurteil hört man oft. Aber das stimmt so nicht. Was sie anders machen:
- Sie verwenden mildere Tenside. Diese schäumen weniger, reinigen aber dennoch effektiv.
- Sie verzichten auf Silikone. Die Wirkung entfaltet sich erst, wenn alte Rückstände ausgewaschen sind. Das dauert einige Wochen.
Durchhalten ist angesagt: Der Umstieg dauert, lohnt sich aber. Probiere ruhig mehrere Produkte aus, um das Richtige für deinen Haartyp zu finden.
Bloss nicht: auf Greenwashing hereinfallen
„Mit Arganöl“, „Fruchtextrakte“ – solche Labels sehen wir oft. Doch Naturkosmetik ist kein geschützter Begriff. Verlass dich auf aussagekräftige Siegel und informiere dich über deren Bedeutung.
Gut zu wissen: Viele kleinere Marken, FIVE eingeschlossen, strotzen nicht gerade vor Siegeln, obwohl sie die Auflagen erfüllen oder sogar noch strenger sind. Denn Siegel sind einfach ein enormer Kostenpunkt, der oftmals (noch) nicht gestemmt werden kann. Deshalb leisten wir bei FIVE uns zum Beispiel aktuell nur die Veganblume. Und wusstest du; Naturkosmetik ist nicht automatisch vegan. Wenn du etwas Veganes suchst, achte auf die Veganblume.
Nachhaltig verpackt für die Umwelt
Die FIVE Produkte kommen ohne Umverpackung aus und sind in Glasflakons gefüllt. Diese werden regional in Bayern mit 60% Recyclinganteil produziert.
Gut zu wissen: Nicht nur verpackungsarm spart Emissionen. Auch konzentrierte Produkte ohne Wasser sind oft ergiebiger und umweltfreundlicher, da sie auf kleinem Platz große Wirkung zeigen.
Fazit: Es lohnt sich
Die Umstellung auf Naturkosmetik braucht Geduld, aber sie lohnt sich für deine Haut, deine Gesundheit und die Umwelt. Fang schrittweise an, probiere Alternativen aus und lass dir Zeit, bis sich die Haut anpasst.
Sanfte Umstellung: Schmeiße nicht sofort alles weg, sondern ersetze Produkte nach und nach. Die Haut benötigt Zeit, um sich an neue Pflege zu gewöhnen. Beginne mit Produkten, die du großflächig anwendest, wie Duschgels oder Bodylotion.
Alternativen ausprobieren: Probiere verschiedene Produkte aus, bis du die ideale Pflege findest. Vor allem bei Haarpflege und Make-up gibt es mittlerweile hervorragende Alternativen, die auch hohen Ansprüchen genügen.
Verpackung im Blick: Nachhaltige Pflege beginnt auch bei der Verpackung. Produkte ohne Umverpackung wie unsere FIVE Produkte sparen Verpackung ein und sind so ressourcenschonender.
Viel Erfolg beim Umstieg!
Deine Anna